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EANU-Basiswissen:

Bauchspeicheldrüsenkrebs

Epidemiologie

Im Jahr 2014 erkrankten etwa 17.100 Menschen an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Aufgrund der ungüns­tigen Prognose verstarben auch fast ebenso viele Personen an dieser Erkrankung. Seit Ende der 1990er Jahre sind die altersstandardisierten Erkrankungs-­ und Sterberaten vor allem bei den Frauen leicht ge­stiegen. Diese Entwicklung zeigt sich insbesondere in den höheren Altersgruppen ab 65 Jahren. Die absolu­te Zahl der Neuerkrankungs­- und Sterbefälle hat für beide Geschlechter über die Jahre kontinuierlich zu­genommen, auch aufgrund der demografischen Ent­wicklung.

Bösartige Neubildungen der Bauchspeicheldrüse verursachen in den frühen Stadien oft keine oder nur unspezifische Symptome, sodass der Tumor häufig erst spät erkannt wird. Die relative 5­-Jahres­-Über­lebensrate ist dementsprechend ausgesprochen un­günstig. Sie liegt in Deutschland für Männer bei 9 % und für Frauen bei 10%, wobei die seltenen bösar­tigen Tumoren der Inselzellen eine deutlich bessere Prognose aufweisen. Das Pankreaskarzinom weist damit die niedrigste Überlebensrate unter allen Krebserkrankungen auf. Mit einem Anteil von 8,2 % (Frauen) bzw. 6,8% (Männer) ist es bei beiden Ge­schlechtern die vierthäufigste Krebstodesursache.

Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Männer bei 72 Jahren und für Frauen bei 75 Jahren.

Risikofaktoren

Als gesicherter Risikofaktor gilt das Rauchen, sowohl aktiv als auch passiv. Starkes Übergewicht (Adiposi­tas) und Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2) wirken sich ebenfalls nachteilig aus. Das gilt auch für einen sehr hohen Alkoholkonsum.

Patienten mit chronischer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Auch Verwandte ersten Grades von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs sind überdurchschnittlich häufig selbst betroffen. Dabei ist unklar, ob dahinter gemeinsame Erbanlagen oder ein gemeinsamer Lebensstil stehen.

 

Ein sehr häufiger Verzehr von verarbeiteten Fleischwaren und geräucherten oder gegrillten Spei­sen könnte ebenfalls das Risiko für Bauchspeichel­drüsenkrebs erhöhen. Welche Rolle Umweltfaktoren oder beruflich be­dingte Schadstoffbelastungen spielen, ist nicht ein­deutig geklärt. Möglicherweise erhöht der Kontakt mit Pestiziden, Herbiziden und Fungiziden das Pan­kreaskarzinom­Risiko. Auch chlorierte Kohlenwas­serstoffe, Chrom und Chromverbindungen, elektro­magnetische Felder und Kraftstoffdämpfe stehen in Verdacht, das Risiko für ein Pankreaskarzinom zu erhöhen. 

 

Quelle: Robert-Koch-Institut

EANU-Video-Tipp Bauchspeicheldrüsenkres

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