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EANU-Basiswissen:

Gebärmutterhalskrebs

Epidemiologie

In Deutschland erkrankten 2014 etwa 4.540 Frauen am Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom). Etwa drei Viertel dieser Tumoren sind Plattenepithelkarzi­nome. Adenokarzinome (etwa 20 %) weisen eher auf einen höher gelegenen Ursprung am Übergang

zwi­schen Gebärmutterkörper und ­-hals hin.

Die Neuerkrankungsraten der Frauen am inva­siven Karzinom des Gebärmutterhalses verlaufen in den letzten 10 Jahren weitgehend stabil, nach einem sehr starken Rückgang in den drei Jahrzehnten zuvor. Die höchsten Erkrankungsraten weisen derzeit 35­- bis unter 60­jährige Frauen auf. Das mittlere Erkran­kungsalter am bereits invasiven Karzinom beträgt 53 Jahre. Das sehr viel häufigere in­situ-Karzinom wird meist im Rahmen der Früherkennung bei im Mittel um 20 Jahre jüngeren Frauen entdeckt.

Insgesamt sterben in Deutschland derzeit etwa 1.540 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, vor 30 Jahren waren es noch mehr als doppelt so viele. Die relative 5­-Jahres­-Überlebensrate nach der Diagnose eines in­ vasiven Gebärmutterhalstumors liegt bei 69 %. Mehr als jedes zweite invasive Karzinom wird noch im frü­hen Tumorstadium (T1) diagnostiziert. Im internationalen Vergleich liegen Neuerkran­kungs­ und Sterberaten in Ländern mit lange bestehen­den, gut organisierten Früherkennungsprogrammen deutlich niedriger als in Ländern ohne solche Angebote.

 

Risikofaktoren, Früherkennung und Prävention

Hauptursache von Gebärmutterhalskrebs sind sexu­ell übertragene humane Papillomviren (HPV). Eine HPV­-Infektion ist häufig, heilt jedoch in den meisten Fällen aus. Bei einer anhaltenden Infektion vor allem mit Hochrisikoviren wie HPV 16 und 18 kann sich ein Zervixkarzinom entwickeln. Weitere Risikofaktoren sind Rauchen, andere sexuell übertragbare Erreger (z. B. Herpes­simplex, Chlamydien), früher Beginn der sexuellen Aktivität, viele Geburten und ein stark geschwächtes Immunsystem. Auch während der langfristigen Einnahme oraler Kontrazeptiva (»Pille«) ist das Erkrankungsrisiko leicht erhöht. Bestimmte Gen­-Muster fördern möglicherweise die Entwicklung von Zervixkarzinomen.

Das gesetzliche Früherkennungsprogramm bie­tet Frauen ab 20 Jahren die Möglichkeit eines jähr­lichen Zellabstrichs vom Gebärmutterhals (PAP­-Ab­strich), ab dem Alter von 35 Jahren wird in 2018 stattdessen alle drei Jahre ein HPV­-Test kombiniert mit dem PAP­-Abstrich eingeführt. Die Ständige Impf­kommission (STIKO) empiehlt, Mädchen gegen HPV zu impfen, vorrangig im Alter von 9 bis 14 Jah­ren. Bis zum Alter von 17 Jahren werden auch die Kosten einer versäumten Impfung von den gesetz­lichen Krankenkassen übernommen. Sie ersetzt die Früherkennung jedoch nicht, da sie nur vor den häu­figsten Hochrisiko­-HP­-Viren schützt. 

Quelle: Robert-Koch-Institut

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