Birgt Nitrat im Trinkwasser eine Gefahr für ein erhöhtes Darmkrebsrisiko? Laut einer dänischen Veröffentlichung könnten schon deutlich geringere Werte als der in der EU-Grenzwert von 50 mg pro Liter das Risiko erhöhen! Forscher der Universität Aarhus nutzten die Daten des dänischen Gesundheitsregisters über einen Zeitraum von 33 Jahren und vergleichen diese mit Trinkwasseranalysen aus öffentlichen Wasserwerken und privaten Brunnen aus diesem Zeitraum.
Während der Beobachtungszeit wurde bei 5944 Dänen die Diagnose kolorektales Karzinom, bei 3700 die Diagnose Kolonkarzinom und bei 2308 Personen die Diagnose rektales Karzinom gestellt. Der Zusammenhang zwischen Nitratbelastung und Darmkrebs konnte nachgewiesen werden: Die Personengruppe, die mit ≥ 16,75 mg/l der höchsten Belastung ausgesetzt war, im Vergleich zu Personen, die mit < 0,69 mg/l am wenigsten Nitrat über das Trinkwasser aufgenommen hatten, ein beinahe 20 Prozent höheres Risiko für ein kolorektales Karzinom . Ähnliche Resultate ergaben auch die Auswertungen mit Blick auf die Diagnose Kolonkarzinom sowie "Rektumkarzinom.
Die Studienautoren fordern, über das Absenken der maximal zulässigen Nitratkonzentration im Trinkwasser nachzudenken. Nitrat selbst ist eher unbedenklich, wird allerdings im Körper zu Nitrit und N-Nitroso-Verbindungen umgewandelt, die bereits als krebsauslösend bekannt sind.
EANU-Tipp: Besorgen Sie sich bei Ihrem Wasserwerk den Nitratwert, damit Sie Klarheit haben. Gegebenfalls sollte die Nitrat-Zufahr über das Trinkwasser reduziert werden!
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